Herkunft🌍
Die Haselnuss ist in ganz Europa und Teilen Asiens heimisch und zählt zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt. Bereits in der Steinzeit nutzten Menschen ihre nahrhaften Nüsse, und bis heute ist sie ein fester Bestandteil ländlicher Gärten, Streuobstwiesen und Wildgehölzhecken.
Wuchsform🌱
Haselnüsse wachsen als große, mehrtriebige Sträucher oder kleine Bäume. Sie erreichen eine Höhe von 3 bis 6 Metern und können sich ebenso breit ausdehnen. Mit ihrer natürlichen, leicht überhängenden Form wirken sie besonders malerisch. Durch regelmäßigen Schnitt lässt sich der Wuchs gut steuern – sowohl in der Höhe als auch in der Triebzahl.
Laub🍃
Das Laub der Haselnuss ist rundlich bis herzförmig, am Rand gesägt und mattgrün. Es zeigt sich früh im Jahr und bietet durch seinen dichten Wuchs hervorragenden Sichtschutz. Im Herbst färbt sich das Laub leuchtend gelb und sorgt für stimmungsvolle Farbkontraste im Garten. Das Laub kann über den Sommer auch als Tierfutter geerntet und direkt verfüttert oder getrocknet werden.
Nüsse🌰
Die essbaren Nüsse reifen im Spätsommer bis Frühherbst. Sie sitzen meist in kleinen Gruppen in charakteristischen, gezähnten Fruchthüllen. Je nach Sorte sind die Nüsse rundlich bis länglich geformt und variieren in Geschmack und Schalenfarbe. Sie sind reich an gesunden Fettsäuren, Eiweiß und Vitaminen – ideal zum Rohverzehr, Rösten oder für den Wintervorrat.
Haselnüsse sind nicht nur bei Menschen beliebt: Auch Eichhörnchen, Vögel und andere Wildtiere freuen sich über die nahrhaften Nüssen.
Standort📍
Haselnüsse bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte mit nährstoffreichem, lockerem Boden. Sie sind äußerst robust, frosthart und vertragen auch windige Lagen. Ein gewisser Abstand zu anderen Pflanzen ist empfehlenswert, da sie mit der Zeit recht breit werden können. Für eine gute Ernte empfiehlt sich die Pflanzung von mindestens zwei verschiedenen Sorten zur besseren Befruchtung – besonders bei Kultursorten.
Was sind Ertragssämlinge?
Die Besonderheit bei Nusssämlingen von bestimmten Muttersorten liegt in der genetischen Vielfalt der Nachkommen. Da Nussbäume, wie zum Beispiel Walnuss oder Hasel, fremdbestäubend sind, sind ihre Sämlinge genetisch nicht identisch mit dem Mutterbaum. Jeder Sämling ist eine individuelle Neukombination von genetischem Material des Mutter- und des Vaterbaums. Dadurch können sich die Nachkommen deutlich unterscheiden in Bezug auf Fruchtgröße, Geschmack, Ertragsmenge, Krankheitsresistenz oder Wuchsform.
Werden Sämlinge gezielt von hochwertigen Muttersorten gezogen, besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass die Jungpflanzen viele der positiven Eigenschaften der Mutterpflanze übernehmen. Dazu gehören beispielsweise große, dünnschalige Nüsse, eine für die Region passende Reifezeit oder gute Holzqualität. Solche Sämlinge gelten als „ausgelesene“ Nachkommen und bieten ein großes Potenzial, auch ohne Veredelung hochwertige Früchte zu tragen.
Allerdings sind diese Sämlinge nicht sortenecht, das heißt, die Eigenschaften können von Pflanze zu Pflanze variieren. Für den professionellen Obstanbau werden daher häufig veredelte Sorten verwendet, die eine gleichbleibende Qualität und Eigenschaften garantieren. Für den Hausgarten oder zur Zucht robuster, anpassungsfähiger Pflanzen sind Nusssämlinge von bewährten Muttersorten jedoch eine gute und spannende Wahl.